BIRDLAND UND ANDERE SCHRÄGE VÖGEL – JAHRESKONZERT 2025

Himmel voller musikalischer Vögel
Abwechslungsreiches Swing-Konzert der Stadtkapelle in Martinsee
Heusenstamm – Mit einem kleinen selbstgefalteten Kranich nach Origami-Technik überrascht die Stadtkapelle 1908 Heusenstamm am Samstagabend jeden Besucher ihres Jahreskonzerts in der Martinseehalle – ganz nach dem Motto der Veranstaltung „Birdland und andere schräge Vögel“. Um es vorwegzunehmen: Das Orchester bot seinen Zuhörern einen wunderbaren Abend voller schwungvoller Musik.
„Wir haben uns einer anderen Form der Blasmusik verschrieben, dem Swing, und allem drumherum“, erläutert Christian Bax vom Vorstand des Vereins zur Begrüßung. Und so lag es nahe, das „Birdland“ zum Motto zu machen, einen legendären Jazz-Club am New Yorker Broadway vor allem der 1950er Jahre. Dazu schwebt über den Musikerinnen und Musikern auf der Bühne auch ein Himmel voller Vögel (aus Papier).
Erfüllt wurde der Saal aber vor allem von der Musik der Stadtkapelle, die sich hervorragend weiterentwickelt. Seit Anfang 2024 leitet Piotr Konczewski das Orchester – mit deutlich hörbarem Erfolg! Das bestätigt im Gespräch auch Willy Spahn, Heusenstammer Saxophonist, der seit einiger Zeit zu, festen Ensemble gehört. „Wir spielen mittlerweile Arrangements, die hätten wir vor zwei Jahren noch nicht spielen können.“
Willy Spahn war es auch, der das Dirigat übernahm, als Piotr Konczewski während der Vorbereitung zum Jahreskonzert für einige Zeit ausgefallen war.
Mitreißende Stücke
Zum Start in den Abend erklingt mit „Begin the Beguine“ ein Klassiker aus der Feder von Cole Porter, mit dem Bettina Tauber an der Klarinette ein erstes großes Solo spielt. Mitreißend wird es im Anschluss, als es im Anschluss mit „Os Pássaros do Brasil“ – von Kees Vlak. So animierend übrigens, dass Piotr Konczewski das Publikum bittet, ausnahmsweise nicht gleich mitzutanzen.
Nach einem weiteren Klassiker mit „Bye Bye Blackbird“ von Ray Henderson folgen „Yackety Sax“ mit einem Solo von Iris Bramann-Fink am Tenor-Saxophon sowie „Catwalk“ und „Cold Duck Time“.
Nach der Pause eröffnet die Stadtkapelle mit „Skyliner“ von Charlie Barner. Dem folgt ein Kultstück, das durch die Muppet Show berühmt wurde. Piotr Konczewski muss nur einmal „Mah Na Mah Na“ ins Mikrofon singen, das Publikum antwortet sofort mit „Di Di Di Di-Dee“. Nach dem Frage- und Antwortspiel applaudieren die Musiker ihren Zuhörern. Das Solo dieses Auftritts bestreitet Angela Groh am Bariton-Saxophon.
„Whirly Bird“, „Fly Like an Eagle“, „Snowbird“ und „Die With a Smile“ folgen, bevormit „Birdland“ von Joe Zawinul der titelgebende Song das Konzert beendet. Ohne Zugabe haben die Musikerinnen allerdings nicht gehen: mit einem „Walking on Sunshine“ verabschieden sie sich dann endgültig. beschwingt in den Abend. Und Dirigent Piotr Konczewski betont, was die Stadtkapelle für ihn ausmacht: das solidarische und menschliche Miteinander, das so herzlich und nett sei, dass man sich wie in einer Familie fühle.
CLAUDIA BECHTHOLD
Dieser Artikel erschien am 23.09.2025 in der Offenbach-Post, geschrieben von Claudia Bechthold
